Level 3 Expert – Trends & Missbrauchssignale
Dieses Beispiel zeigt, wie MailCheck im Expert-Level nicht nur eine Momentaufnahme der Konfiguration bewertet, sondern auch Entwicklungen über die Zeit und Hinweise auf möglichen Missbrauch sichtbar macht. Die Daten sind fiktiv – sie orientieren sich an typischen Mustern aus DMARC-Reports, Logauswertungen und Abuse-Meldungen.
Was bewertet der Expert-Score?
Im Expert-Level fließen neben der Konfiguration auch zeitliche Entwicklungen ein:
Wie oft treten Spoofing-Versuche auf? Werden DMARC-Reports ausgewertet? Gibt es
Hinweise, dass Empfänger vermehrt Mails ablehnen oder in Spam-Ordner verschieben?
Der Score ist daher weniger eine „Schulnote“ für die aktuelle Technik, sondern ein Hinweis auf das mittelfristige Risiko: Bleibt es bei Einzelfällen oder bildet sich ein Muster, das die Domain als potenzielles Problem markiert?
DMARC-Reports – Entwicklung über 90 Tage (fiktive Daten)
| Zeitraum | Legitime Zustellungen | Auffällige/abgelehnte Mails | Bemerkung |
|---|---|---|---|
| Woche 1–4 | ca. 12.000 | ca. 250 | Vereinzelte Spoofing-Versuche, vor allem von generischen IP-Ranges. Keine auffälligen Peaks. |
| Woche 5–8 | ca. 13.500 | ca. 900 |
Deutlicher Anstieg von Mails mit gefälschter Absenderadresse support@example.org.
Erste Ablehnungen durch große Provider.
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| Woche 9–12 | ca. 14.000 | ca. 2.300 | Spoofing-Kampagnen in Wellen, Teile des Traffics stammen aus Botnet-Netzbereichen. Einzelne Provider verschärfen ihre Bewertung. |
Beobachtete Missbrauchssignale (aggregiert)
| Signal | Häufigkeit | Bewertung | Hinweis |
|---|---|---|---|
| Spoofing-Versuche mit From: example.org | stark zunehmend | kritisch | Angreifer nutzen die Domain als „Absender-Marke“. Ohne konsequente DMARC-Policy kann das zu Vertrauensverlust führen. |
| Fehlgeschlagene SPF-/DKIM-Prüfungen | mittel, mit Ausreißern | auffällig | Teilweise legitime Systeme ohne korrekte Konfiguration. Risiko: legitime Mails landen in Spam, während Angriffe schwerer unterscheidbar bleiben. |
| Manuelle Abuse-Meldungen bei Empfängern | gering, aber vorhanden | beobachten |
Einzelne Nutzer melden Phishing-Versuche unter Bezug auf example.org.
Relevanter Frühindikator, sollte ernst genommen werden.
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Datenschutz & Auswertung – was MailCheck hier nicht tut
MailCheck soll Tendenzen sichtbar machen – nicht einzelne Personen oder konkrete Inhalte. Im Expert-Level werden Trends ausschließlich in aggregierter Form betrachtet: Summen, Zeitverläufe, Häufigkeiten.
Weder Empfängeradressen noch konkrete Inhalte sind erforderlich, um die hier dargestellten Aussagen zu treffen. Wo DMARC-Reports oder Logdaten genutzt werden, geschieht dies nur mit expliziter Zustimmung und in einer Form, die keinen Rückschluss auf einzelne Kommunikationsbeziehungen zulässt.
Was bedeutet das für die Domain-Betreiber:innen?
Die zentrale Botschaft dieses Beispiels: Die Technik allein reicht nicht. Auch mit halbwegs solider Konfiguration kann eine Domain unter Druck geraten, wenn sie zum attraktiven Ziel für Spoofing und Phishing wird – oder wenn Warnsignale aus DMARC-Reports und Abuse-Meldungen ignoriert werden.
Sinnvolle nächste Schritte in einem echten Fall wären:
- DMARC-Policy schrittweise verschärfen und Berichte aktiv auswerten.
- Legitime Sendequellen identifizieren und konsequent sauber konfigurieren.
- Abuse-Kontakt klar kommunizieren und eingehende Hinweise strukturiert erfassen.
- Interne Verantwortlichkeiten festlegen: Wer bewertet Trends, wer entscheidet über Gegenmaßnahmen?
MailCheck soll dabei helfen, diese Trends überhaupt sichtbar zu machen – und eine sachliche Gesprächsgrundlage für technische und organisatorische Entscheidungen zu liefern.